Der St. Pauli-Elbtunnel

Der seit 2003 unter Denkmalschutz stehende „alte Elbtunnel“ verbindet den Stadtteil St. Pauli und die Elbinsel Steinwerder mit zwei 24 Meter tiefen Tunnelröhren von jeweils 426,5 Metern Länge. Das Bauwerk wurde 1911 nach vierjähriger Bauzeit eröffnet und war damals eine große Sensation. Der enorme technische Aufwand, um den Tunnel vor dem Wasserdruck zu schützen und die örtlichen Begebenheiten zeigten sich als echte Herausforderung. Da auf der Landseite kein Platz für Zufahrtsrampen vorhanden war, wurden riesige Aufzugsanlagen für Fahrzeuge eingesetzt, welche noch heute in Betrieb sind.
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Wer den alten Elbtunnel zum ersten Mal besucht, wird erstaunt darüber sein, was schon vor über 100 Jahren möglich war. In den beiden äußeren Fahrzeugaufzügen (7,3 Meter Nutzlänge) können jeweils 6 Tonnen befördert werden. Die beiden mittleren Fahrzeugaufzüge sind mit 9,5 Metern etwas länger und können jeweils bis zu 10 Tonnen befördern. Zudem gibt es auf jeder Seite zwei Personenaufzüge, die auch während der Nachtzeiten in Betrieb sind.

Der St. Pauli-Elbtunnel sollte Hafenarbeitern zur Boomzeit des Hamburger Hafens einen besseren Zugang zur Elbinsel Steinwerder ermöglichen, ohne dafür zusätzliche Fähren einzusetzen oder Brücken im Bereich der Norderelbe zu bauen. Auch heute wird der Elbtunnel noch von Hafenarbeitern und Pendlern genutzt, aber längst nicht mehr so frequentiert wie in Anfangszeiten. Trotzdem ist im alten Elbtunnel immer viel Betrieb, denn auch bei Besuchern der Stadt steht das imposante Bauwerk fest auf dem Tourenplan.

Zeitreise in das Jahr 1911

Der St. Pauli Elbtunnel wird seit Jahrzehnten sehr aufwendig saniert. Ziel ist es, das originalgetreue Erscheinungsbild von 1911 zu erreichen und dabei auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.

Die rund 60 Millionen Euro teure Sanierung der Oströhre wurde im Sommer 2019 nach über 8 Jahren Sanierungsphase abgeschlossen und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, denn ein Spaziergang durch den alten Elbtunnel ist wie eine kleine Zeitreise. Das soll auch in der Weströhre so werden, die geschätzt noch bis zum Sommer 2025 saniert wird. Der dafür geschätzte Kostenaufwand liegt bei weiteren 60 Millionen Euro.

Nur 5 Minuten bis zum Hafenpanorama

Vom Ufer der Halbinsel Steinwerder bietet sich übrigens eine herrliche Sicht auf die Landungsbrücken und Fotografen bekommen ein fantastisches Hafenpanorama. Wer die Elbe in rund 5 Minuten durch den alten Elbtunnel unterwandert, wird mit tollen Motiven belohnt.
Hafenpanorama Hmaburg

Mit Ausnahme der Sylvesternacht ist der alte Elbtunnel ganzjährig rund um die Uhr und kostenfrei für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Für Fahrzeuge ist die Durchfahrt gebührenpflichtig, aufgrund von längerfristigen Sanierungsarbeiten aber derzeit nicht möglich. Angedacht ist, den alten Elbtunnel auch künftig autofrei zu halten.

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